Donnerstag, 31. Januar 2013

Stolz wie bolle

Gerade finden die Elterngespräche im Kindergarten statt. Das Trotzköpfchen ist seit einem halben Jahr dort, und es ist an der Zeit für den ersten Zwischenbericht. Alles bestens, sie entwickelt sich hervorragend, hat gute Freunde gefunden und Spaß dort. Tests haben sie auch durchgeführt, und sie kann alles für ihr Alter vorgesehenes. Besser kann es doch gar nicht sein!

Und um dem noch einen drauf zu setzen mussten wir gestern wieder zu unserem Kinderarzt, zu dem, bei dem es ja das letzte mal so richtig doll gelaufen ist. Ihr erinnert euch? Wenn nicht, lest nach unter Dezember, Wir sind durch den Kinder-TÜV gefallen.
Diesmal ging es um eine wichtige Untersuchung, und ich habe mich vornehm im Hintergrund gehalten, habe ich ja erwartet, dass sich das Trotzköpchen wieder total verweigert. Schlimmer ging's sowieso nicht. Aber nein! Sie hat alles brav mitgemacht, super still gehalten und immer schön geantwortet. Zur Belohnung durfte sie sich dann ein kleines weißes Pferdchen aus der Belohnungskiste aussuchen ( wir müssen aber noch schwarze Punkte darauf malen, weil das doch Kleiner Onkel von Pipi Langstrumpf ist!). Und sie war mächtig stolz auf sich!

Ich ebenso! :)

Mittwoch, 30. Januar 2013

Autopilot

Ich habe wieder auf Autopilot umgeschaltet. Diese letzten knappen 3 Wochen müssen wir ja irgendwie noch rumbringen bis zum tränenreichen Abschied. Also wird wieder munter verdrängt und auf Normalität und Friede, Freude, Eierkuchen gefahren. Das Motto lautet: Weiter im Programm.

Nachdem das Gepäck endlich aus meinem Blickfeld verschwunden ist (es fliegt bereits vor), gilt es nun zu waschen, zu bügeln, einzukaufen, Besorgungen zu machen. Hier und da putzen und schrubben. Kinder bespaßen. Der alltägliche Wahnsinn eben. Es klappt ganz gut - die Ablenkung, das Tun. 

Dienstag, 29. Januar 2013

Ich packe ...



 ... meinen Koffer und nehme -

meine Mädels mit! :)








Oder: "Bitte, bitte Papa, nimm uns mit! Wir wollen immer bei dir sein!"

Es ist einfach herzzerreißend. Diese Szene spielte sich gestern vor meinen Augen ab, als die letzten Sachen ins Gepäck des Soldaten wanderten. Die Mädels stritten sich um den winzigen Platz im Rucksack. Und dann noch O-Ton unser Trotzköpfchen: "Jetzt passt Mama gar nicht mehr rein. Da muss die wohl alleine zuhause bleiben." Ich möchte aber wohl hoffen, dass Mama nicht alleine hierbleiben muss. Ohne euch kleinen Biester wäre die Zeit wohl viel viel länger. Und trostloser und weniger bunt. ;) 
Wir machen uns das schon gemütlich in unserem 3-Mädel-Haushalt. Muss ja auch!

Montag, 28. Januar 2013

Ne Runde weiterschlafen ...

Manchmal kommt es vor. Dass man einfach so überrascht wird. Und nicht damit rechnet. Der Mann tut das manchmal. So wie heute. Ich werde heute morgen von meinem Wecker geweckt und schrecke hoch, weil der Ehesoldat neben mir immer noch friedlich schlummert. Oh nein, so'n M***, denke ich, der hat wohl verschlafen. Ich also erstmal Alarm gemacht. Aufstehen, schnell, du kommst viel zu spät in die Kaserne! Hopp Hopp! 

Er verschlafen, grinst verschmitzt. Nein, heute hätte er Urlaub. Morgen auch. Er könne ruhig noch ne Runde weiterschlafen. So so. Also habe ich mich erstmal beruhigt, niemand hat hier verschlafen, alles bestens. Aber ne Runde weiter im Bett rumliegen gibt's hier nicht! Wenn er zuhause ist, kann er sich in unseren Mädelsalltag integrieren. Somit Kinder geweckt und gemeinsam gefrühstückt. Macht der Mann eigentlich nicht, aber es ist ja Urlaub. :)

Solche Überraschungen sind doch die schönsten! 

Sonntag, 27. Januar 2013

Und wieder kommt Sonntagabend

... und das schöne Wochenende ist dahin.
Dieses ging mal wieder viel zu schnell vorbei. Wieso eigentlich? Wieso dauert die Woche, die Tage von Montag bis Freitag, manchmal eine gefühlte Ewigkeit, während das Wochenende rasend schnell wie ein winziger Moment vergeht? Das ist schade und so traurig, sind sie doch nur noch rar gesät bis zum Einsatzbeginn. Noch möchte ich festhalten, möchte genießen und den Moment in die Ewigkeit rücken! Noch.

Ist er erstmal fort, werde ich wohl alles tun, damit die Zeit so schnell wie möglich verrinnt. Die verhassten, einsamen Samstage, die langweiligen Sonntage, die für die Familie, für die Väter reserviert sind. Da verliert man sich im Alltagstrott, lässt Woche für Woche verstreichen bis der Tag des Wiedersehens naht.

Dieses Wochenende ging viel zu schnell vorbei. Wir waren 30. Geburtstag feiern mit FEGEN, wir haben das Winterwunderland in unserem Garten genossen, und wir hatten einen schönen Fußball-Familien-Nachmittag mit unseren Freunden (und Kindern). Wir haben viel getan - und hatten wenig uns.

Von diesen Wochenenden kommen noch zwei bis zum Einsatzbeginn. Und ich beginne zu begreifen, dass uns die verbleibende gemeinsame Zeit zwischen den Fingern verrinnt. 

Freitag, 25. Januar 2013

Gepäckpackerei

Der Ehesoldat fängt an sein Gepäck für lange 6 Monate Afghanistan zu packen - und ich schaue machtlos und wie in Trance zu. Er beginnt langsam Gestalt anzunehmen, dieser Bösewicht, den man Einsatz nennt. Es scheint Realität zu werden. Und ich kann es noch gar nicht fassen.

All die Anstrengungen, meine Verdrängungskiste geschlossen zu halten, sind zunichte gemacht. Sie ist offener denn je.

Wie aus weiter Ferne stehe ich hier und beobachte ihn. Still. Er funktioniert, und ich funktioniere. 

Mittwoch, 23. Januar 2013

"In der Mache ..."

würde meine Schwiegermutter sagen. Und ja, ich bin tatsächlich in der Mache.
Am Montag ging es zum Arzt, einen umfangreichen Allergietest auf dem Rücken machen. Ist das unangenehm, Menno! Die ganze Fläche juckt und ziept! Und ich hatte sowas vorher schon erwartet, bin ich doch ziemlich allergieanfällig. Das Pflaster musste 2 Tage drauf bleiben. Bääähää. Nun ist das große ab, dafür hab ich viele kleine. 

Heute dann der nächste Test. Diesmal beide Unterarme. Jucken und ziepen auch. Ich habe quasi einen Ganzkörperjuckreiz. Und auch dieses wusste ich, denn mich plagt ja alljährlich der liebe Heuschnupfen. Aber diese Ärzte - haben sie dich einmal am Haken, bist du in der Mache. Da gibt es kein Entkommen!

Morgen nun entscheidet sich, was ich denn alles für Allergien habe ... Ich denke, eine Menge. Dem Jucken und Ziepen nach zu urteilen. 

Dienstag, 22. Januar 2013

Von Schneeengeln ...



..., Schneemännern und Schlittentouren.
Unsere Ausbeute des gestrigen Winterzaubers!


Winterzauber
Diamanten auf dem Feld
glitzern, funkeln tausendfach.
Ein weißes Brautkleid trägt die Welt,
Eiszapfenzauber wächst am Dach.

Eingefrorener Moment,
auch die Zeit scheint still zu stehn,
ein Gefühl, das jeder kennt,
endlich Ruh‘ in sich zu gehn.

Die Kälte friert die Schnelligkeit
unsres Alltags lautlos ein,
und endlich sind wir nun bereit
richtig „Mensch“ zu sein. 
[...]


Und wenn die erste Flocke fällt,
langsam, lautlos und ganz sacht,
dann ist‘s, als würd‘ die ganze Welt
völlig neu erdacht.

© Ute Kirchhof, 2011





Wie Recht sie hat ...
Und der Winterzauber geht weiter! Heute morgen war die ganze mühsam freigeschippte Auffahrt wieder völlig eingeschneit. Damit sich noch viele weitere Schneemänner zu unserem Gustl gesellen! :)


Montag, 21. Januar 2013

Einfach mal mithibbeln ;)

Endlich ist es soweit! Eine befreundete Soldatenfrau holt heute nach monatelanger Trennung ihren Soldaten nach Hause! Sie ist bereits auf dem Weg zum Flughafen! Das kam vorhin per SMS. Nun wird es konkret, nun steigt die Aufregung!

Und ich freue mich wirklich so sehr, dass sie den Einsatz bereits hinter sich hat. Nur noch wenige Stunden, und die beiden liegen sich in den Armen, und all die Momente der langen Einsamkeit, des Vermissens sind vergessen! Ich hibbel mich durch den Tag und freue mich einfach für die beiden mit! Einfach so. Weil ich weiß, wie toll, wie emotional so ein Wiedersehen sein kann. 
Dazu habe ich dieses Video gefunden. Ein deutsches.


Es ist sehr nüchtern. 
Es ist in Wirklichkeit viel schöner, viel emotionaler, viel überwältigender! Einfach DIE BELOHNUNG am Ende des Einsatzes. Dafür lohnt es sich zu warten.

In anderen Ländern würden die Menschen in der Halle Beifall klatschen - warum nicht hier? Still für uns tun wir das! Und sind stolz auf unsere Soldaten - und uns selbst.  

Liebe Soldatenfrau, genieß dein, euer Wiedersehen! Ich bin in Gedanken bei euch!

Sonntag, 20. Januar 2013

Cousinentreffen

Es war Cousinentreffen auf Omas 75. Geburtstag! Wir sehen uns im Prinzip einmal jährlich dort. Und natürlich musste das dokumentiert werden, dank meinem Vater. 

Ich finde es doch erstaunlich, wie gut man sich versteht, obwohl man sich nur einmal im Jahr sieht. Liegt das wirklich nur daran, dass man ja irgendwie familiär verbunden ist und gar nicht anders kann? An den Genen also? 

Es hat Spaß gemacht! Und ich bin dankbar für die Ablenkung. 
Der einzige Cousin in der Runde glänzte übrigens mit Abwesenheit. Er hat schon als kleiner Junge immer gesagt, dass es in dem Weiberhaufen für ihn irgendwie doof ist. Mit den Urenkeln ist es mittlerweile ähnlich, 3 Mädels und ein Junge. :) Der hatte es an dem Tag auch nicht einfach. 

Samstag, 19. Januar 2013

Seit Tagen

... fühle ich mich matt, lustlos, müde. Ich erledige meine Aufgaben wie in Trance. 

Seit der Nachricht vom nahenden Einsatz mit einem (für die Bundeswehr) definitiven Abflugtermin bin ich wie erschlagen. Es ist noch so viel zu tun, so viel zu bedenken und auch noch einiges abzuklären, aber ich bin müde, könnte nur schlafen und mag mich verkriechen. Ich denke, der Einsatzschatten hat sich wieder gesenkt und verdeckt die Sonne. 

Knapp 4 Wochen noch, dann ist er fort. "Es" nimmt also Gestalt an. Und so blöd es klingen mag, ich wünschte, wir hätten den Abschied schon hinter uns. 

Donnerstag, 17. Januar 2013

Soldatenfrauen

- zwangsläufig selbstständiger, da größtenteils Alleinerziehende?

Heute beim wöchentlichen Babytreff bzw. Müttertreff trug es sich zu, dass eine Mutti auf mich zukam, mir die Hand auf die Schulter legte und sagte: "Ab Februar können wir uns zusammen tun. Mein Mann ist dann auch weg." Sie völlig fertig, weil 8 Wochen allein mit 2 Kindern. Der Mann in der Kur. Wie solle sie das anstellen, wenn sie morgens die Kinder alleine fertig machen muss. Wie die beiden alleine ins Bett bringen? Und die Wochenenden erst? 

Ich natürlich als brave Freundin: Das bekommst du alles hin. Man muss sich irgendwie anders organisieren, aber das klappt schon. Und 8 Wochen, oh man, das ist eine lange Zeit, aber wir können am Wochenende auch gerne mal was zusammen unternehmen. Ich bin ja auch alleine. 

Aber ganz ehrlich: 8 Wochen? Und nur auf Kur? Ich will wirklich nicht lästern, ich mag die Frau sehr  gerne, aber (Achtung Ironie!) 8 Wochen ist nur unwesentlich kürzer als 26 Wochen. Wir sitzen quasi im selben Boot! Und AFG und Kur, das ist doch Einerlei. Dieselben Anwendungen, Entspannung und ab und an Besuch von der Familie. Pffff ...

Na gut, sie mag es nicht gewohnt sein, da habe ich vielleicht einen kleinen Vorteil. Und dennoch komme ich nicht umhin mich zu fragen, ob Soldatenfrauen zwangsläufig selbstständiger sind als die "normalen Ehefrauen" und Mütter. Weil wir müssen, weil wir durch den Job des Mannes viel alleine sind? Weil größtenteils alleinerziehend? Bestimmt habe ich es etwas leichter, weil ich Routine habe, die Kinder morgens alleine fertig zu machen. Auch alleine ins Bett bringen klappt gut. Wir sind im Alltag nicht ganz so auf Papa angewiesen, weil er nicht so viele Aufgaben übernimmt, sie gar nicht übernehmen kann. 

Und trotzdem! Diese 20 bis 26 Wochen (so genau wissen wir das ja noch gar nicht) sind auch für mich eine Herausfordderung. Immer alles alleine machen! Nie abgeben können. Und das über den relativ langen Zeitraum. Dann die ständige Angst um den Soldaten und das Stark sein für die Kinder. Normalität schaffen. Rund um die Uhr funktionieren, allen Bedürfnissen gerecht werden - und auch der Soldat wird Bedürfnisse haben, die auf die Ferne irgendwie gestillt werden müssen. Sei es ein Päckchen hier, ein Foto da. 

Das alles war heute kein Thema beim Müttertreff. Es ging nur um die schweren 8 Wochen während des Kuraufenthalts. Arme Frau .... Vielleicht sollte ich ihr einen Kalender schenken zum Tage streichen, das hilft bei mir ja auch. ;)

Dienstag, 15. Januar 2013

Eingeladen

Im Postkasten war vorhin die erste Einladung von der Familienbetreuungsstelle (FBZ). Das Auftakttreffen findet bereits im Januar statt, mit Informationen über den Einsatz, das Land etc. Große Vorstellung der uns bereuunden Soldaten. Da der Mann dann aber noch Zuhause ist, überlege ich, ob ich das überhaupt mitnehmen soll oder nicht. 

Kommentier mal, Frau M., bist du da? ;) Oder treffen wir uns das nächste Mal? 

Im Gegensatz zum ersten Einsatz macht es das diesmal leichter - zu wissen, dass man nicht allein ist. Dass es Menschen gibt, die in der selben Situation stecken, die einen aufbauen, wenn es mal schlecht geht, die mit einem warten und die Tage zählen. Ich weiß noch, ich fühlte mich so einsam beim ersten Einsatz, so allein gelassen mit meinen Gefühlen. Zurückgelassen Zuhause mit Kind, der Mann im Krieg. Die ständigen Fragen nach IHM, keiner fragte, wie ICH zurecht käme. Keiner wollte wissen, was ich dachte, was ich fühlte. Es wurde erst leichter, als ich Kontakte knüpfen konnte und ich merkte, ich bin nicht allein. Freunde verstehen diese Situation meistens nicht. Soldatenfrauen schon. 

Montag, 14. Januar 2013

Mama ....

... wenn es warm ist, dann setz ich mich in dein Auto und fahre los. Ich hol dann Papa wieder nach Hause." o-Ton unser Trotzköpfchen. 

Der Ehesoldat hat ihr gestern erzählt, dass er bald wieder in den Einsatz geht. Für sie heißt das, dass er ganz lange ganz weit weg arbeiten geht. Einzelheiten braucht sie vorerst nicht zu wissen. Das werden wir ihr nach und nach erzählen, sollte es sie interessieren. 

Heute morgen beim Frühstück dann die Frage: "Mama, wie lange bleibt Papa denn weg?" - "Bis wieder Sommer ist", war meine vage Antwort. Was hätte ich denn sagen sollen? Mit einem Zeitraum von 5 bis 6 Monaten oder gar 26 Wochen kann sie sowieso noch nichts anfangen. Natürlich bekommt sie ein Bonbonglas mit der gleichen Anzahl Bonbons wie Tage auf dem Kalender stehen bis zum OUT. Aber selbst das wird, glaub ich, nicht greifbar sein. 

Und dann kam: "Also Mama, wenn es warm ist, dann setz ich mich in dein Auto und fahre los. Ich hol dann Papa wieder nach Hause." Stolz und ein Lächeln im Gesicht. Wir haben uns schließlich darauf geeinigt, dass wir ihn vielleicht vom Flughafen abholen können. Mit dem Auto ist das doch etwas weit weg, dieses Afghanistan. Da müssen wir viel zu lange fahren. Der Flughafen wäre sicher näher dran. 

Wir beschäftigen uns also schonmal mit dem Wiedersehen anstelle des Anschieds. Ja. Ist auch irgendwie schöner. Und bis es wirklich soweit ist, dass wir Abschied nehmen müssen, versuchen wir die Zeit zu genießen und den Alltag für die Kinder zu wahren. 

Samstag, 12. Januar 2013

Endlich Sonne!

 
Nach all dem Grau in Grau der letzten Tage war es heute soweit: Endlich Sonne!

Und wir tankten Sonne, soviel wir konnten. Im Garten, beim Spaziergang. Wie eine kleine Heizung wärmten uns die Strahlen.   

Donnerstag, 10. Januar 2013

Kennt ihr ...

... die Büchse der Pandora? Er hat sie geöffnet ...

In der griechischen Mythologie ist die Büchse der Pandora eine Beigabe des Zeus an Pandora, der ersten Frau. Diese Büchse enthielt alles Schlimme, die Geissel der Menschheit, und durch deren Öffnen, kam das Unheil auf die Erde. Pandora und deren Büchse waren ein Teil der Strafe für die Menschheit, da Prometheus ihnen das Feuer gebracht und sie so unabhängig von der Götterwelt gemacht hatte. 
Zeus schickte Pandora auf die Erde und wies sie an, die Büchse niemals zu öffnen. Doch sogleich nach ihrer Heirat öffnete sie sie. Augenblicklich entwichen ihr alle Übel und Laster und eroberten die Welt. Es herrschte Krankheit, Elend und Leid. Ganz unten auf dem Boden kauerte klein und winzig die Hoffnung, die als letztes aus der Büchse geholt wurde, um die Menschheit zu retten. 

Dieses Gefäß nun wurde gestern Abend geöffnet.        D E R.   T E R M I N.   S T E H T!
Zumindest soweit, wie ihn die Bundeswehr halten kann. Nun also Mitte Februar. Und ich fühle mich ganz ehrlich etwas aus meinen "Träumen" gerissen. Mit voller Wucht wieder in die Realität geschleudert. Aufgewacht. 

Doch schon so bald. März, da konnte ich mir einreden, dass es noch ewig hin ist. Bis März ... Tzzzzz. Ewig. Bis Februar allerdings ... Nur ein paar Wochen. Und schon waren der Ehesoldat und ich gestern wieder dabei, alles mögliche zu besprechen. Was ist mit den Vollmachten? Dem zweiten Auto? Den Konten? Und und und. Schließlich muss ich hier eine geraume Zeit alleine klar kommen. 

Die Ohnmacht scheint mich gar nicht mehr loszulassen. Und meine Gefühle fahren Achterbahn. 

Dienstag, 8. Januar 2013

Keine Wahl

Bald wird es ernst. Die Kleine soll im Sommer in die Kinderkrippe. Na ja, eigentlich soll sie nicht, wenn es nach mir geht. Aber da ich irgendwann ja wieder arbeiten will - oder muss -, muss ich die Kinder auch irgendwie unterbringen. Der Ehesoldat hält sich weitestgehend aus dem Thema raus, schließlich kann er mir bei der Betreuung nicht viel behilflich sein. Man ist halt irgendwie "alleinerziehend". Und er sagt immer, er stimmt allem zu, was ich für richtig für die Kinder halte. Also haben die Frechdächsin und ich uns heute morgen bei der Krippenleitung vorgestellt und den Aufnahmeantrag abgegeben. 

Kurz kam es auf, das Gefühl des Loslassensschmerzes. Die Kleine wird erwachsen! Und ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass ich ab August den ganzen Vormittag Zeit habe, mich schonmal wieder in das Thema Ausbildung reinzuarbeiten, vorbereiten, Weichen stellen, entlasten. Dann ist Ruhe, die Mädels sind aus dem Haus. 

A U S B I L D U N G ! Da überkommt mich ein beklemmendes Gefühl, und die Versagensängste sind wieder da. Ob ich das schaffen werde? Diese langen 8 Monate? Ich muss irgendwie, denn mein Lebensplan sieht bisher keine Alternative vor. Abbruch kommt eigentlich nicht in Frage, denn was dann? Was macht man, wenn man nicht das wird, wofür man studiert hat und wofür man so viele Jahre geopfert hat? Ich weiß es nicht - und deshalb habe ich keine andere Wahl, als so viel wie möglich vorzubereiten und die Angst zu verdrängen. 

Und somit auch keine andere Wahl, als die Kleine in die Krippe zu geben, damit sie so viel wie möglich außer Haus betreut wird, und ich viel Zeit für die Arbeit und das Lernen habe. Wenn es nach mir ginge, und ich unvernünftig wäre, würde ich es anders machen! Aber leider bin ich vernünftig . . .

Montag, 7. Januar 2013

Der Alltag hat uns wieder

Der Ehesoldat ist wieder in der Kaserrne, arbeiten. Heute morgen um kurz vor 6 Uhr ist er wieder losgefahren. Kurz darauf klingelte dann mein Wecker, und es hieß, das Trotzköpfchen aus dem Bett zu holen. Streicheln, ruckeln, schütteln. Sie wolle nicht aufstehen, lieber länger schlafen. In den Kindergarten wolle sie sowieso nicht. 

Dann das Thema mit dem Anziehen. Diskussionen, sie wolle das nicht alleine. Sie wolle lieber die andere Hose und einen Pullover sowieso nicht. Ich rollte innerlich mit den Augen. Ich zählte bis 20. 

Durchatmen, als die erste Hürde gemeistert war. Als nächstes das Frühstück. Und wieder Gezeter, dies nicht, das nicht. Aber wir schafften es heute ohne große Ausraster und ohne Geschrei ins Auto. Fünf Minuten zu spät, aber immerhin, wir waren da. Das Kind ging ohne Probleme in den Gruppenraum, Mama fiel in sich zusammen. Und wieder durchatmen. Den ersten Morgen haben wir geschafft! 

Eingekauft ist auch bereits. Nun heißt es, die Frechdächsin etwas beschäftigen, abfüllen und ab ins Bett. Zwischendrin sauber machen. Und dann die Große abholen. Der Alltag hat uns mit voller Wucht wieder fest im Griff. 

Sonntag, 6. Januar 2013

Ab morgen ...

... geht es wieder los. Alltag.

Heute genießen wir den letzten Urlaubstag vom Ehesoldaten, tanken Kraft für die nächsten Wochen. Kuscheln uns zusammen, spielen, toben, freuen uns. Viel zu schnell sind die letzten 3 Wochen Papa- Urlaubszeit vergangen, viel zu schnell hat uns der öde immerwehrende Trott wieder. Ach, könnten wir die Zeit anhalten, nur ein bisschen länger die gemeinsamen Momente ausdehnen! 

Ab morgen wird wieder geputzt, geschruppt, eingekauft, in den Kindergarten gegangen - und nur selten durchgeatmet. 

Wieso wird einem erst bewusst, wie kostbar die gemeinsame Zeit ist, wenn sie fast schon vorbei ist? Zwischendurch denkt man, wann geht es wieder los mit dem Alltag, mit dem geregelten Tagesablauf, und dann will man doch nicht, dass das schöne Lotterleben aufhört. 

Freitag, 4. Januar 2013

Äffchen treffen

Äffchen - das sind Soldatenfrauen, -Mütter oder -Schwestern. Wir alle sind Mitglieder im Internetforum "Frau zu Frau", abgekürzt FzF. Falls ihr Interesse habt, schaut mal rein: www.frauzufrau.de

Heute war also Äffchentreffen in Norddeutschland. Frühstück zu dritt. Unter anderem mit der lieben Mausohr! Und es war mal wieder sowas von nett! Freue mich auf das nächste Treffen! 

Donnerstag, 3. Januar 2013

Wozu Absprachen?

Heute war mein Termin bei der Chefin. Mal absprechen, wie wir meinen Wiedereinstieg nach der Elternzeit gestalten können. Gleich vorneweg: Ich habe erst nächstes Jahr vor, wieder zu arbeiten. 
Es gab bereits kurz vor meinem Ausscheiden Absprachen, allerdings mit dem alten Chef. Deshalb fühlte ich mich gezwungen, mal leise zu horchen, was davon denn bestehen bleibt. Ich bin quasi noch "Auszubildende", muss 8 Monate ableisten. Und ich dachte, man könnte mir ein wenig entgegen kommen - so Familienfreundlichkeit und so. 

Fazit: Die alten Absprachen sind hinfällig, gar nicht umzusetzen! Die äußeren Bedingungen bleiben bestehen, lediglich den Standort könnten wir eventuell wechseln, so dass ich nicht mehr die ewige Fahrerei von knapp 50 km hin und auch wieder zurück habe. 

Ich fühle mich ohnmächtig, dachte ich doch, man könnte die damalige Situation verbessern. Alles beim Alten. Das gibt mir irgendwie den Rest! 2 Jahre Ausbildungspause (Schwangerschaft und Elternzeit) haben es nicht geschafft, dass ich dieses Gefühl von Ohnmacht mit gleichzeitiger Panik verliere ... Mein Kopf ist gerade leer und dennoch so voller Gedanken, dass ich nicht in der Lage bin, etwas klarer zu sehen. Hmpf. 

Mittwoch, 2. Januar 2013

Frau M.

Meine Gedanken sind heute bei Frau M., die ihren Mann morgen in den Einsatz ziehen lassen muss. Ich wünsch dir viel Kraft und bin an deiner Seite!! Wir wuppen das! Wir zählen die Tage!

Eigentlich hätte der Ehesoldat in wenigen Tagen hinterher ziehen sollen. Nun wird es im März passieren. Und ich bin doch irgendwie dankbar für den Aufschub. So kann ich mir einreden, dass der Abschied noch ewig hin ist, dass wir vielleicht doch noch drum rum kommen. Verdrängungskiste auf, wieder zu - alles gut!

Liebe Frau M., genießt den letzten gemeinsamen Tag! Haltet den Atem an und habt ganz viel euch! Und wenn du ihn verabschiedet hast, kannst du dich gerne melden! Ich bin da!

Meine Gedanken sind heute ganz bei Frau M.!

Dienstag, 1. Januar 2013

Ich ...

... wünsche allen ein frohes neues Jahr!

Wir haben den Abend entspannt und mit Oma und Opa Lasen in unserer "Villa Kunterbunt" verbracht. Die Mädels durften länger aufbleiben, und jede Stunde wurde ein bisschen gefeuerwerkelt. Der Trotzkopf war vielleicht aufgeregt. Knallerbsen und Wunderkerzen waren ihr Highlight! Und die Kinderaugen leuchteten. Völlig erschöpft, aber gegen ihren Willen, hat Mama sie dann um 23h ins Bett gebracht. Noch beim Schlafliedsingen ist sie eingeschlummert! 

Das dekadente Feuerwerk kam dann aus unserer Nachbarschaft! Bestimmt eine halbe Stunde funkelte und blitzte es, regnete es Leuchtkugeln vom Himmel, explodierten Raketen in den schönsten Farben.

Gespannt blicke ich nun in unsere Zukunft 2013. Was wohl dieses Jahr für Abenteuer und Herausforderungen auf uns zukommen werden?