Dienstag, 19. Februar 2013

Vom Abschiednehmen

oder: Tag 1 ohne den Ehesoldaten.

 "Ich hab' den Verstand verloren.
Blinde Augen,
Taube Ohren,
Stumme Lieder,
Leere Bücher,
Pfeifen, Flaschen, Taschentücher.
Und wir rennen um unser Leben
Du davon und ich entgegen.
Ich würd' dich gern morgen seh'n
Wenn's das gäbe wär das schön."

- Jupiter Jones

 
Heute Nacht um 4 Uhr war es soweit. Wir verabschiedeten uns für ein knappes halbes Jahr Afghanistan. Und es war weniger schlimm als beim ersten Mal. Dennoch:


Wir hielten uns fest, flüsterten Liebesschwürde und "Alles wird gut"-Parolen, küssten und umarmten uns. Und dann war er fort, der Flur, das Haus so unendlich leer. Ich kroch zurück ins Bett - und ich war allein. Hier konnte ich für eine Weile zusammenbrechen, mich ganz der Trauer, der Leere hingeben. 

Die Tränen sind versiegt, am Morgen funktionierte mit den Mädels alles so wie immer. Diese Woche bin ich relativ gut eingespannt. Und ich kann endlich anfangen zu zählen. Lieben - Hoffen - Bangen - Sehnen. Ich kann etwas tun!



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