Sonntag, 16. Juni 2013

Tag 117 / 118: Manche Tage

... sind einfach so. Ätzend. Dissaster. Katastrophe.

So heute. Nervenzusammenbruch nach dem Frühstück. Und es kamen mehrere Faktoren zusammen.
- Das Trotzköpfchen warf das Saftglas um. Tief durchatmen und schnell von Tisch und Fußboden wegwischen.
- Besuch kündigte sich an. Die wollten bewirtet werden - natürlich!
- Die Frechdächsin riss meinen (zum Glück schon kalten) Kaffee vom Tisch. 
Und da war es dann passiert. Das hielten meine Nerven nicht aus. Ich brach heulend auf dem Küchenboden zusammen. Schimpfte, heulte und haderte. Wieso musste es noch so lange dauern, bis der Mann endlich nach Hause kam? Bis nicht mehr alles an mir allein hängenblieb? Haushalt, Kinder, Garten. Er war schon viel zu lange fort. Und für einen Moment dachte ich: Ich kann nicht mehr. Ich bleib hier sitzen und heule den ganzen Tag. 

Natürlich riss ich mich zusammen, wischte den Küchenboden und machte mich daran, einen Kuchen zu backen für den zur Kaffeezeit angekündigten Besuch. Die Stimmung war allerdings am Boden, um nicht zu sagen im A****! Und es wurde nicht besser. 

Eher schlimmer. Aber alles soweit souverän gemeistert. Der Besuch kam. Es wurde vorgeschrieben, wie ich meine Kinder an den Tisch zu setzen habe. Runtergeschluckt den Ärger. Dann ein Gespräch über die Essgewohnheiten meiner Mädels. "Bekommen die eigentlich auch mal Obst oder Gemüse zu essen?" - Ich ganz entgeistert und mit ner ordentlichen Portion Sarkasmus: "Obst? Wie kommst du darauf? Wir essen nur Pizza, Pommes und Spaghetti. Wieso? Morgens gibt es Pizza, mittags Pommes und abends Spaghetti. Zwischendurch Kekse oder Schokolade und das war's." Tzzzz.

Und es ging noch weiter. "Der Rasen ist viel zu lang. Den musst du auch mal wieder mähen." - Da ich sowieso nicht besonders gut gelaunt war, war ich versucht, laut zu schreien. Ich atmete tief durch, nutzte die Pause, um einen Zettel und Stift zu holen und sagte: "Mach eine Liste. Ich werde sie abarbeiten." Es ist ihm doch tatsächlich noch eingefallen, dass das Unkraut auch mal wieder gejätet werden müsse! 

Da war es wieder vorbei mit meinen stahlharten Nerven. "Ich versuche, Haushalt und Kinder soweit unter einen Hut zu bekommen. Ich versuche auch den Garten irgendwie nicht zu vernachlässigen. Aber ich bin momentan alleine, falls es euch aufgefallen ist! Ich kann nicht alles auf einmal erledigen!", schimpfte ich. "Wenn es euch stört, kommt nächstes Wochenende vorbei und macht es selbst! Ich möchte abends auch ab und an mal meine Ruhe haben und nicht noch dies und jenes erledigen müssen! Und jetzt kommt nicht mit Faulheit!" Da war dann erstmal Ruhe im Karton. Der Besuch verabschiedete sich kurze Zeit später, natürlich versönlich mit den Worten: "Jenne, du machst das doch gut." Ich krieg gleich 'nen Anfall! Ehrlich! 

Und jetzt bin ich einfach nur froh, wenn dieser Tag vorbei ist. Manche Tage sind eben einfach zum kotzen. Es kann ja nur wieder besser werden. 

2 Kommentare:

  1. Ohje, wie schrecklich, das tut mir sehr leid.
    ..was es doch für unsensible und gemeine Menschen gibt...

    Mir fällt im Moment nichts anderes ein, als zu sagen, halte dir die Musicalkarten vor das geistige Augen und träume von einem unvergesslichen Abend an der Seite deines Mannes...nicht weinen...das wird schön :-))

    Liebe Grüße und eine tröstende Umarmung sendet dir Karlina

    P.S. ich finde deine Reaktion auf die Ungerechtigkeit einfach super!

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    1. Vielen Dank liebe Karlina! Das Ganze auch noch aus der eigenen Familie. :( Aber hey! Heute scheint schon wieder die Sonne!
      Und ich bin wirklich selbst erstaunt über meine Reaktion! ;)

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